Titel / Otsikko: Was ist das für ein Tanz?
Autorin / Kirjoittaja: Elfalas
Beta: Arte "Neue Rechtschreibung"
Fandom: Elisabeth (das Musical)
Genre: Angst, humor, self insert, deathfic
Rating / Ikäraja: S
Disclaimer / Vastuuvapaus: Das Musical Elisabeth mit der faszinierenden Interpretation vom Tod gehört Michael Kunze ganz und gar. Und ich gehör nur mir. Oder so.
Warnings / Varoitukset: Extremer Kitsch, der einem sehr wohl die Augen im Kopf schmelzen kann. In echt jetzt.
Summary: Die Musik staut sich langsam und hört schließlich ganz auf. Schritte lauten nicht mehr. Es bleiben nur die Stille und die Abwesenheit meines Herzschlags. Langsam wird mir klar, dass ich dem Tod selbst unmittelbar in die Arme gefallen bin.
A/N: Das erforderliche self insert -Story... Das ist mir total peinlich, aber es musste raus. Wird nie wieder vorkommen.
/ Joo. Kielihaaste. Tarvitsin tekosyyn kirjoittaa Elisabeth-ficin, koska saksalaiset ei vaan osaa. Jännä genrecocktail. Tässä on todennäköisesti jokainen koskaan keksitty kliseinen ilmaus, mutta kärsikää nyt.
Saa tosiaan huomautella kieliopista, itse hoksaan joka lukukerralla jotain uusia töppäyksiä.
Was ist das für ein Tanz?„Eins, zwei, Tap - eins, zwei, Tap - eins, zwei, nein - nein, zwei, Tap… Entschuldige. Nochmal.“
„Streng dich nicht so an. Lass mich führen.“
„Wart jetzt doch… eins, zwei - jetzt - und… Nein.“
„Lass das. Du bist sowieso außer Takt“, meint meine Freundin zu mir.
„Ich merke das“, sage ich, schaue sie irritiert an und löse mich von der Tanzhaltung. Ich kenne den Rhythmus, ich fühle ihn in den Adern, aber irgendwie tun meine Füße trotzdem nicht was sie sollen. Sie, wenn überhaupt jemand, sollte das verstehen!
„Alte Zicke“, lacht sie. „Es ist gar nicht so schwer. Du musst einfach mir folgen.“
„Und woher soll ich denn wissen, wo du hinwillst?“ Ich gebe ihr die Hand. „Zeig es bitte nochmal.“
„Na gut.“ Sie lächelt mir augenrollend zu und stellt sich neben mich. Bei ihr scheinen die Schritte, Sinn zu machen. „Eins, zwei, Tap - eins, zwei, mach mit!“ Ich gehorche. Für einen Moment tanzen wir so nebeneinander und kommen uns unfassbar ungeschickt vor - bis es endlich klappt! Langsam lernen meine Nerven die Folge auswendig. Wenn ich nicht mehr ans Gehen denken muss, sondern nur ans Tanzen - dann kommt es mir natürlich vor, wie der Blut, der in meinen Adern fließt. Ich fasse die Hand meiner Freundin wieder an. Sie rollt mich zu sich - Schritt, Schritt, Tap - und wieder aus - Rück, Rück, Tap. Da sind wir.
„… Und jetzt drehen. Prima!“
Ich lache erleichtert - wie sehr ich es hasse, wenn die einfachsten Schritte nicht zu mir kommen - und drehe mich wieder um. Und dann ist leider das Lied zu Ende.
„Ich hasse Discofox.“
„Das glaubst du selber nicht“, sagt meine Freundin.
„Ich kann es nicht.“
„Ach komm“, sagt meine Freundin und lächelt, „du kriegst das schon hin, meine Tänzerin. Komm jetzt, lass uns zu Trinken holen.“
Ich nicke. Wir sind beide außer Atem, und außerdem ist der nächste Tanz ein Langsamer Walzer; den habe ich in den letzten Zeiten so oder so verlernt. Irgendwie kommen mir meine Füße schwer vor.
„Geh schon mal vor“, sage ich, „ich muss mich erst einmal hinsetzen.“
„Alles klar?“ Sie neigt besorgt den Kopf. Ich winke ihr zu, dass sie ruhig gehen soll, ich werde gleich nachkommen. Mir ist nur etwas übel weil es hier drinnen so warm ist - vielleicht gehen wir ja gleich nach draußen. Ich schaue ihr nach als sie zur Theke geht und sich eine Cola bestellt.
Der Tanzsaal um mich herum ist ein fröhliches Wimmeln von Farben und Lichtern. Schuhe klopfen, die beim Spiegel schwärmenden Mädchen kichern, und über alles tönt das melancholische Rufen des Saxophons. Dutzende von Paaren gleiten mühelos über die Tanzfläche; ab und an stolpert einer, aber irgendwie sind sie alle nach Sekunden wieder im Takt - oder so kommt es mir vor.
Ich liebe es, zu tanzen. Ich liebe die schleudernden, bunten Lichter, die über mich segeln, und die Musik, und den Schwitz auf meiner Stirn nach einem guten, schnellen Jive, und die Art auf die mein Rock beim Drehen um mich herumwirbelt. Aber trotzdem stimmt etwas nicht. Trotz allem fühle ich mich hier außenseitig.
Ich drehe mich um, um mich an den Tisch am Spiegel zu setzen. Aber eine Stimme hält mich auf. Es ist eine sanfte, melodische Stimme, die trotz der lauten Musik mir klar in den Ohren klingt. „Tanzen?“ fragt sie.
Ich blicke hastig über meine Schulter. Hinter mir, inmitten der herumschwebenden Paaren, steht ein Mann, der mir eine Hand ausgestreckt hat. Sein Haar ist halblang und leuchtend Blond; sein Gesichtsausdruck rein ermutigend. Er trägt eine leichte, weiße Samtjacke, die ganz und gar nicht zur Landschaft passt, aber ihm unheimlich gut steht. Und seine Augen - sie sind strahlend blau, wie das sommerliche Meer und der klare Herbsthimmel zugleich.
Schnell vergesse ich, dass mir jemals schlecht war. Ich habe keine Ahnung, wer er ist und warum er ausgerechnet mich auffordert, aber... ach was! Wenn einem das Schicksal einen Keks anbietet, nimmt man ihn entgegen! Ich drehe mich wieder auf der Stelle, nicke ihm zu und gebe ihm die Hand. Er beugt sich kaum erkennbar und führt mich zur Tanzfläche.
Der DJ sagt einen Wiener Walzer an, und gleich erfüllt den Tanzsaal eine zarte Spieluhrmelodie. Diesmal fällt es mir nicht schwer, den Herrn führen zu lassen. Ganz locker hält der merkwürdige Blonde mich im Arm, und meine Schritte folgen wie verzaubert den Seinen. Er spricht nicht, sondern schaut abwesend über meine rechte Schulter. Ich kann mich allerdings nicht davon abhalten, sein schönes Gesicht näher zu betrachten. Sein Anblick ist überirdisch friedlich, als ob würde er die um uns herumspinnenden Tänzer überhaupt nicht sehen. In seinen brillantblauen Augen glänzt jedoch ein Funke, der mein Herz im Rhythmus des Walzers schlagen lässt: eins, zwei, Schluss. Ich schließe die Augen und lasse alles passieren.
Nach einer Weile verändert sich etwas. Ich erwache wie aus einem Traum, um meinem seltsamen Tanzpartner wieder ins makellose Gesicht zu schauen; er sieht mir jetzt direkt in die Augen, und sein Griff um meine Schulter hat sich angespannt. Ich erkenne die Musik nicht mehr. Was als Walzer angefangen hat verwandelt sich jetzt in etwas völlig Anderem, und ich kann - will - nichts dagegen anfangen. Ich weiß nicht, wie es geht. Instinktiv kennen meine Füße die Folge, als wäre sie seit Urzeiten in mir programmiert. Und die ganze Zeit schaut mein strahlender Begleiter mich ausdruckslos an, ohne meine ungesprochene Frage zu beantworten. Was ist das für ein Tanz? Er führt mich einfach weiter.
Ich erkenne ihn erst, als mein Herz zu schlagen aufhört.
Es ist ein komisches Gefühl. Über Atem und Herzschlag denkt man meistens nicht nach; aber wenn einer von den Beiden plötzlich fehlt, merkt man es: irgendwie ist etwas Wesentliches nicht mehr da. Wie leer es die Brust sich anfühlen lässt, und doch so schwer, wie Marmor! Die Musik staut sich langsam und hört schließlich ganz auf. Schritte lauten nicht mehr. Es bleiben nur die Stille und die Abwesenheit meines Herzschlags. Langsam wird mir klar, dass ich dem Tod selbst unmittelbar in die Arme gefallen bin.
Auch in der Stille tanzt der Tod weiter, anscheinend zu einer Musik die er allein hören kann. Ich lasse ihn führen, den Takt bestimmen. - Ich habe keine Angst. Vorsichtig rühre ich sein Haar an, und er lächelt nur mild.
„Ich weiß, warum du hier bist.“
Er hat inzwischen seine Augen geschlossen; jetzt schlägt er sie wieder auf und spricht endlich, seine Stimme sanft und irgendwie doch zynisch: „Tatsächlich? Möchtest du es mitteilen?“
„Willst du mich denn nicht mehr beruhigen?“ fahre ich ihn spöttisch an.
„Wozu?“ fragt er. „Du fürchtest dich doch nicht.“
Nein, das tue ich wirklich nicht. Es wundert mich, wie mühelos er durch mich sieht, der ruhige Blonde.
„Wie schade, dass mein Herz stoppen muss, bevor einer versteht, was ich sage“, klage ich leise. Er hält trostlich meine Hand.
„Das gehört zu den Unrechten dieser Welt. Von denen du jetzt frei bist.“
Die Welt der normalen Menschen? Nein. Da habe ich nie hingehört. Ich will es ihm auch sagen, aber meine Zunge gehorcht mir nicht mehr. Er scheint zu verstehen. Er streicht mir federleicht mit den Fingerspitzen über die Wange, bevor er mich zum letzten Damensolo führt. Mir fällt auf, dass die Tanzschule jetzt vollkommen verschwunden ist. Wir befinden un jetzt im... naja, Nichts. In einer endlosen, strahlend weißen Leere, die nur aus Licht besteht. Ich drücke meine Augen zu.
„Du weißt doch, dass ich dich schon immer geliebt habe?“ flüstere ich meinem Tanzpartner zu. Ich kann spüren, dass er lächelt.
„Ja, das weiß ich.“
Für einen Moment - nein, so kann man nicht sagen, denn die Zeit ist zusammen mit der Welt weggerannt - drehen wir uns im Nichts. Der Tod führt nicht mehr; unsere Schritte schmelzen zusammen, um einen neuen, einzigartigen Tanz zu erschaffen, einen den keiner je sehen oder erlernen wird, und wenn wir drehen, bin ich nicht mehr diejenige, die kreist, sondern meine ganze Welt wirbelt sich um uns herum.
Nach einem letzten, wilden Kreisel bleiben wir stehen. Einer seiner Hände liegt auf meiner Taille, der Andere stützt meinen Rücken, und sein Gesicht schwebt so nah, dass ich seinen Atem auf der Haut spüren kann. Kaum eine Fingerbreite trennt mich von ihm. Er fühlt sich jetzt wärmer an - ich glaube, das kommt, weil ich die ganze Zeit mehr in seiner Welt gehöre, im Land der Toten und Träumer. Und ich denke: wenn der Tod so warm und so süß ist, wofür habe ich eigentlich Jahrelang auf der Welt verweilt?
Dann fällt mir etwas ein.
„Moment mal... tust du das nur, weil ich es so gern so hätte?“
Der Tod lächelt mild - ich könnte schwören, dass er schmunzelt! - und antwortet endlich offen: „Ja.“
Ich wusste es ja. „Wie siehst du in Wirklichkeit aus?“ will ich wissen.
Er schüttelt leise den Kopf. „Du hast es doch selber gesagt. Wenn du eines Tages stirbst und der Tod kein süßer blonder Mann ist, gehst du nicht mit.“
Da hat er Recht. Und ich muss zugeben: wie auch immer, er spielt seine Rolle augezeichnet. „Das stimmt zwar...“ zögere ich noch. Der Tod schaut mich mit strahlenden, feuchten Augen entgegen und streichelt leicht meine Haare.
„Kommst du jetzt mit mir?“ fragt er. Ich muss nicht lange nachdenken.
„Na bitte, was denn sonst!“
Er lächelt wieder, zieht mich fester an sich. Ohne ein Wort lehne ich mich zurück in seinen Armen. Seine Lippen berühren sanft die Meinen, und dann gibt es nichts mehr.